Das Wandern ist ein ebenso wichtiger Bestandteil der österreichischen Kultur wie Sachertorte, Mozart und Secessionismus. Umgeben von sanften Hügeln ist Graz der perfekte Ort, um Kulturtourismus mit leichten und unterhaltsamen Wanderungen zu verbinden – perfekt für Städtereisende.
Dieser Artikel erscheint in bezahlter Zusammenarbeit mit VisitGraz im Rahmen des #GrazAmbassadors Projektes. Unsere Meinung wird dadurch aber natürlich nicht beeinflusst. Wir berichten ohne Verpflichtungen von unseren ehrlichen Erfahrungen. Der Artikel enthält außerdem Partnerlinks. Mehr dazu erfährst du hier.
Was braucht man zum Wandern in Graz?
Für diesen Beitrag haben wir 5 leichte Wanderungen und Spaziergänge rund um Graz ausgewählt, die in weniger als einem halben Tag zu bewältigen sind – so bleibt mehr als genug Zeit für andere Aktivitäten.
Alle Wanderungen befinden sich innerhalb der Stadtgrenzen und sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.Die meisten dieser Wanderungen sind eher lange Spaziergänge und erfordern keine besondere Ausrüstung oder Kleidung. Bequeme Schuhe, ein kleiner Tagesrucksack und eine Wasserflasche sind alles, was man braucht.
PS: Unterwegs gibt es einige traditionelle Gasthäuser, in denen man einkehren kann – am besten sollte man aber etwas Bargeld mitbringen.
5 leichte Wanderungen in Graz
Hier sind unsere Lieblingswanderungen und -spaziergänge rund um Graz.
Tipp
In Österreich sind Wanderwege meist rot-weiß-rot markiert, oft zusammen mit der Nummer des Wanderweges. Die Markierungen sind meist an Bäumen zu finden. Am besten immer ein Auge offenhalten, damit man nicht versehentlich vom Weg abkommt!
1. Wandern am Plabutsch, Graz: Eggenberg – Thalersee
Eine unserer Lieblingswanderungen rund um Graz ist die Strecke von Schloss Eggenberg zum Thalersee.
Die Route beginnt gleich hinter dem Schloss an der Baiernstraße. Hinter dem Schloss gibt es ausreichend Parkplätze oder man nimmt die Straßenbahn Nr. 1 (Richtung “Eggenberg/UKH”) und steigen an der Haltestelle „Alt-Eggenberg“ aus. Von dort sind es ca. 450 m bis zur Bergstraße/Jägersteig – dem Startpunkt der Wanderung.
Man folgt der Straße bis zur Schranke und wandert von dort weiter auf dem Wanderweg Nr. 6 in Richtung „Herrgott auf der Wies“. Bald erreicht man eine Häusergruppe und biegt nach links ab. Von hier aus geht es relativ geradlinig an der Bergflanke entlang.
Das letzte Stück bis zum Gipfel des Berges kann man entweder auf der Straße (Kollerbergweg) zurücklegen oder rechts auf dem Wanderweg bleiben. Falls es am Vortag geregnet hat, empfiehlt es sich, diese Strecke auf der Straße zu gehen.
Oben angekommen, kann man sich ausruhen oder weiter nach Thal absteigen. Der Weg befindet sich auf der rechten Seite, parallel zur Straße. Sobald man auf dem Weg ist, sollte man sich links halten, damit man die letzte Abzweigung zum Thalersee nicht verpasst. Dieses Stück ist etwas steiler und etwas steinig. Wenn es geregnet hat, kann es rutschig werden, also bitte Vorsicht!
Der Thalersee ist ein toller Ort für ein kleines Picknick, obwohl Bänke Mangelware sind 😉 Falls es nicht zu Verzögerungen kommt, wird im Sommer 2022 ein neues Restaurant und Café am Seeufer eröffnet.
Für die Rückkehr gibt es drei Möglichkeiten:
- Man kehrt auf demselben Weg nach Alt-Eggenberg zurück, auf dem man gekommen ist.
- Man kann mit dem Bus Nr. 48 (Richtung „Gösting“) zurück in die Stadt.
- Man erweitert seine Wanderung in Richtung Plabutsch/Fürstenstand. Die Wanderung dauert ca. 2 Stunden und ist mit einigen steilen Anstiegen verbunden. Hierfür nimmt man den Wanderweg 6b, der in den Weg Nr. 2 übergeht. Vom Fürstenstand geht es auf dem Weg Nr. 5 hinunter nach Alt-Eggenberg.
2. Wanderung zur Burgruine Gösting
Der Weg hinauf zur Burgruine Gösting ist ein angenehmer und und nicht zu anspruchsvoller Spaziergang von etwa 30 Minuten. Von der Bushaltestelle „Gösting“ aus folgt man einfach dem Ruinenweg bis zur Burgruine. Der erste Teil der Strecke ist asphaltiert, aber ziemlich steil. Die zweite Hälfte des Weges führt durch den Wald über einen Schotterweg, ist dafür aber leichter zu begehen.
Bevor man die Burg erreicht, kann man noch einen kurzen Abstecher zum Jungfernsprung machen, einem perfekten Aussichtspunkt über den Norden von Graz. Der Legende nach stürzte sich die unglückliche Anna von Gösting wegen eines gebrochenen Herzens vom Jungfernsprung in die Tiefe und damit in den Tod.
Von dort ist es nur ein kurzer Spaziergang zurück zur Burgruine. Die Burg wurde im 11. Jahrhundert erbaut und bis zum 15. Jahrhundert ständig erweitert, als sie Schutz gegen die Bedrohung durch eindringende Türken und Ungarn bot.
Im Jahr 1723 schlug ein Blitz in die Burg ein, in der sich damals das Pulverlager der Stadt Graz befand. Ein großer Teil des Gebäudes fiel den Flammen zum Opfer. Die Burg wurde in der Folge nicht wiederaufgebaut.
Heute ist die Ruine für die Öffentlichkeit leider nicht mehr zugänglich, da das Gelände unsicher geworden ist. Es besteht jedoch die Hoffnung auf eine baldige Restaurierung.
3. Wanderung über den Buchkogel: St. Johann und Paul – Rudolfswarte – St. Martin
Das ist vielleicht die längste Wanderung auf dieser Liste, aber sie ist auch eine unserer Lieblingswanderungen, da sie einen ausgezeichneten Blick über den Süden von Graz bietet.
Die Wanderung beginnt an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 7, „Wetzelsdorf“. Von hier aus geht man auf den Steinberg. Weiter geht es bis zur Kreuzung Wetzelsdorferstraße und Burenstraße, dann rechts die Steinbergstraße entlang, bis nach dem kleinen Park der Neupauerweg abzweigt.
Diesem folgt man bergauf, überquert den Erdbergweg und geht weiter, bis der nun schmale Schotterweg beim Wasserreservoir in die Straße Am Ölberg mündet. Nach etwa 30 Metern zweigt ein kleiner Weg zu St. Johann und Paul (Wanderweg Nr. 7) ab.
Die Kirche St. Johann und Paul ist eine kleine römisch-katholische Bergkirche. Im Jahr 1507 wurde erstmals eine dem heiligen Johannes dem Täufer geweihte Wallfahrtskirche St. Johann am Kögelein urkundlich erwähnt. Bis 1996 befand sich die Kirche St. Johann und Paul im Besitz des Stiftes Admont, bevor sie in den Besitz der Stadt Graz überging.
Versteckt hinter der Kirche befindet sich eine kleine Aussichtsplattform, die einen schönen Blick auf den Süden von Graz bietet.
Von hier aus geht man auf dem Wanderweg Nr. 7 weiter bis zum Buchkogelsteig. Am Ende des Steigs befindet man sich am Fuße der Rudolfswarte, einer Aussichtsplattform, die über eine Wendeltreppe zu erreichen ist und weitere schöne Ausblicke bietet.
Von hier aus führen mehrere Wege den Berg hinunter, darunter auch der Weg Nr. 2. Am besten folgt man der Beschilderung zum Gasthaus Orthacker. Das Gasthaus Orthacker ist die perfekte Schlusseinkehr für diese Wanderung, denn es bietet bodenständige, traditionelle steirische Küche (wie zum Beispiel Brettljause) und einen herrlichen Ausblick.
Vom Gasthaus Orthacker geht es über den Oarcherlsteig bergab. Es ist nur einer von mehreren Abstiegswegen, aber er führt an einem der wenigen verbliebenen Weingüter in Graz vorbei, wo die Trauben für den Falter Ego-Wein angebaut werden. Seit dem 12. Jahrhundert werden hier schon Trauben angebaut!
Weiter geht es zum Schloss St. Martin, dessen Geschichte bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Ähnlich wie St. Johann und Paul gehörte das Schloss jahrhundertelang dem Stift Admont, bevor es in den Besitz der steirischen Landesregierung kam. Heute dient es als Bildungseinrichtung.
Vom Schloss aus geht der letzte Abstieg über den St. Martin Steig in die Ankerstraße. An der Kreuzung mit der Straßgangerstraße findet sich eine Bushaltestelle der Linie 31 (Richtung Uni/RESOW), die zurück ins Stadtzentrum fährt.
4. Wandern in Graz, Andritz: Platte – Stephanienwarte
Die Wanderung entlang der Platte zur Stephanienwarte ist eine der längeren Wanderungen auf dieser Liste, obwohl sie wahrscheinlich eine der leichtesten ist.
Die Wanderung beginnt an der Endhaltestelle der Buslinie Nr. 39, „Wirtschaftskammer“, von wo aus man in die Zusertalgasse einbiegt. Es geht etwas steil bergauf, bis man über die Quellengasse auf den Oberen Plattenweg kommt.
Den größten Teil der Wanderung geht man auf dieser Straße entlang, obwohl man schon mal im gemütlichen Gasthaus Stoffbauer eine kurze Pause einlegen könnte.
Weiter geht es über den Oberen Plattenweg, bis man das erste Plattenkreuz erreicht. Hier biegt man rechts auf einen Waldwanderweg (Plattensteig) ab, der zur Stephanienwarte führt. Diese Aussichtsplattform wurde 1839 eröffnet und bietet einen schönen Blick auf die Grazer Berge.
Sie ist allerdings nur im Sommer geöffnet. Man kann auf einem Wanderweg, der hinter dem Turm beginnt, zurück zum Plattenweg gehen. Er führt direkt zum zweiten Plattenkreuz.
Von hier aus hält man sich links auf dem Plattensteig, anstatt zum dritten Plattenkreuz zu gehen. Man durchquert dann das erste Waldstück und hält sich erneut links. Tatsächlich durchquert man davon mehrere bis man wieder auf einen Feldweg kommt.
Wenn man den Enzi Trail erreicht hat, hält man sich unbedingt links, bis man Am Pfangberg ankommt. Für dieses letzte Stück kann man der Straße bis zur Bushaltestelle „Rotmoosweg“ folgen.
Am Rotmoosweg 7 findet man ein bodenständiges österreichisches Restaurant namens Johanneshof. Der Johanneshof ist die perfekte Endstation für eine wohlverdiente Mahlzeit nach der Wanderung. Probieren sollte man auf jeden Fall den Johannessuppentopf, eine großzügige Portion Rindfleischsuppe mit verschiedenen Beilagen. Daneben gibt es typische steirische Küche.
Vom Johanneshof aus sind es etwa 15 Minuten Fußweg über den Ursprungsweg bis zur Endhaltestelle der Straßenbahnen Nr. 3 und 5 („Andritz Hauptplatz“), die einen zurück ins Stadtzentrum bringen.
5. Wandern in Graz, St. Peter: Petri Au – Lustbühel
Eine leichte Wanderung in Graz, besonders mit Kindern, ist ein Besuch am Lustbühel.
Die Wanderung beginnt bei der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 6 – St. Peter. Von hier aus geht man etwa 20 Minuten oder 1,8 km bis zur Petri Au. Dieser Teil der Wanderung ist asphaltiert und gut begehbar.
Von der Straßenbahnhaltestelle aus nimmt man die Peterstalstraße in Richtung Osten, biegt dann rechts in den Weiherweg und anschließend links in die Hohenrainstraße ein. Dieser Straße folgt man, bis man zu einer kleinen Lichtung in den Hecken kommt, wo der Bach von der rechten Straßenseite auf die linke wechselt.
Alternativ kann man auch mit dem Bus Nr. 69 von St. Peter aus bis zur Endhaltestelle Petri Au fahren, von wo aus es nur noch ein paar Schritte bis zur Lichtung sind.
Von hier aus steigt man den Berg hinauf, indem man zunächst eine schöne Wiese überquert, die schon fast an eine Alm erinnert.
Wenn man die Häuser erreicht, hält man sich einige Meter rechts, bis man den Waldrand erreicht. Im Wald angekommen, hält man sich links. Im Wald selbst gibt es einiges zu erkunden 😉 Bis zur nächsten Station sind es allerdings nur 275 m Fußweg durch den Wald.
Wenn man geradeaus durch den Wald gegangen ist, landet man bei der Satellitenstation Lustbühel. Die erste Station auf ihrem Gelände stammt aus dem Jahr 1943. Heute beherbergt sie Einrichtungen der Universität Graz, der Technischen Universität Graz und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Von hier aus geht es in einer Schleife zurück durch den Wald, wobei man sich diesmal links hält, bis man auf eine Schotterstraße stößt. Diesem Weg folgt man vorbei an verschiedensten Tiergehegen, bis man das Schloss Lustbühel erreicht.
Dieses Schloss ist ein so genanntes „Lustschloss“, d. h. es diente seinem adeligen Erbauer ausschließlich zu privaten Zwecken, zur Jagd und zum Vergnügen, fernab von seinen sonstigen Verpflichtungen.
Obwohl es aus dem 17. Jahrhundert stammt, wurden die meisten Elemente, die man heute sieht, im 20. Jahrhundert von Carl Ritter von Zepharovich errichtet, darunter die neugotischen Stufengiebel, die historisierende Fassade, der säulengestützte Balkon über dem beeindruckenden Portal aus Stuckwerk und die schmiedeeisernen Fenstergitter.
Am Ende des Rundgangs kann man sich in einem kleinen Buschenschank, dem “Genussplatz”, ausruhen und ein paar lokale Köstlichkeiten probieren. Der Genussplatz Lustbühel ist von Mittwoch bis Sonntag geöffnet und bietet nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch verschiedene Gerichte aus regionalen Produkten.
Vom Schloss Lustbühel kann man in einer Schleife zurück nach St. Peter gehen. Alternativ könnte man auch mit dem Bus Nr. 60 bis zur Krenngasse fahren oder man geht den Sorgerweg hinunter, der einen zur Ragnitzstraße führt. Von der Haltestelle „Haidegg“ kommt man mit dem Bus Nr. 58 zurück nach St. Leonhard.
Hallo, liebe Weltenbummler! Ich bin Jacky, eine leidenschaftliche Reisebloggerin mit einem unstillbaren Fernweh. Mit meiner mehrjährigen Erfahrung im Online-Marketing nutze ich mein Fachwissen, um sicherzustellen, dass ihr die besten Reisetipps, zugeschnitten auf das digitale Zeitalter, erhält.. Meine Reisen haben mich in über 30 Länder geführt und ich liebe es, diese Erfahrungen mit unseren Lesern zu teilen. Zu meinen weiteren Leidenschaften zählen neben dem Reisen meine geliebten Katzen, Architektur, Kunst, Science-Fiction, Kaffee und alles, was cute ist. Meine Reisetipps wurden auf lonelyplanet.com und im EasyJet Traveller-Magazin veröffentlicht.
Sehr tolle Vorschläge für Wanderungen mit Kindern.
Danke